Verstärker im Hundetraining – die richtige Belohnung für deinen Hund
*beinhaltet Affiliate-Links
Man hört immer wieder, dass viele Menschen ihre Hunde nicht mit Leckerchen belohnen wollen. Das ist völlig in Ordnung, aber man muss sich dann die richtige Belohnung für seinen Hund suchen. Das ist individuell und jeder Hund kann anderes belohnt und motiviert werden. Fakt ist, wenn ich ihm etwas beibringen will, dann muss er für das richtige Verhalten auch belohnt werden.
Verstärker im Hundetraining
Verstärker – dieses Wort kommt aus der Lerntheorie und für den Laien bedeutet es nichts anderes als die Belohnung für den Hund im Training. Hunde lernen unter anderem durch Erfolg und Irrtum. Wenn wir sie für richtiges Verhalten belohnen, dann haben sie Erfolg und wissen ganz schnell, was sie machen müssen und was wir von ihnen wollen. Doch muss es immer das Leckerchen sein? Nein, allerdings sind sie natürlich für die ersten Schritte bei einem Welpen sehr nützlich und meist am einfachsten zu handhaben. Wer aber seinen erwachsenen Hund nicht mehr ständig mit Leckerchen belohnen will, der kann diese auch langsam wieder ausschleichen und sich etwas anderes suchen, was der Hund einfach super findet. Um richtig zu trainieren, sind natürlich auch noch andere Kriterien wichtig, wie zum Beispiel Belohnungsrate, Belohnungsposition oder Belohnungskriterium. Das würde aber jetzt und hier zu weit führen. Wir gucken uns mal an, welche Möglichkeiten es gibt.
Spiel und Spaß – Verstärker im Hundetraining
Viele Hunde lieben ihr Spielzeug oder das Spiel mit dem Halter. Bei diesem Hund kann es sehr gut funktionieren, dass er als Belohnung ein kleines Spiel mit seinem Herrchen/Frauchen bekommt. Aber Achtung spielt nicht zu dolle, denn sonst fährt der Hund schnell hoch und kann sich nicht mehr auf sein Training konzentrieren. Hier reicht oft schon aus, dass er sein Spielzeug bekommt oder kurz zergeln darf. Guckt euch mal die Schäferhunde in der Ausbildung an. Die werden am Anfang oft mit Futtertreiben gelockt, bis sie alles gut können und später bekommen sie zur Belohnung ihr Spielzeug. Auch Polizeihunde in der Ausbildung machen vieles für ihre Beute (Spielzeug). Aber wie gesagt, in der Ruhe liegt die Kraft. Ruhiges Spiel ist ganz wichtig.
Streicheln, Kuscheln – Verstärker im Hundetraining
Eine weitere Belohnung kann streicheln oder kuscheln sein. Manchen Hunden reicht, wenn sie ein wenig gestreichelt werden, bei anderen muss das ausgiebig passieren. Allerdings mögen viele Hunde es auch nicht, wenn sie draußen trainieren. Hier müsst ihr eure Hunde lesen können, denn wenn sie es nicht mögen, kann es auch das Gegenteil bewirken und sie haben in Zukunft keine Lust mehr auf euer Training. Menschen tendieren dazu, nach der Ausführung des Verhaltens, den Hund auf den Kopf zu tätscheln und sie verbal zu loben. Viele Hunde drehen den Kopf weg und ducken sich, weil das Kopf-tätscheln sowieso nicht optimal ist und sie das Streicheln an sich, beim Training, auch nicht mögen.
Wenn ihr körperliche Zuneigung geben wollt, dann probiert es mit richtigem Streicheln am Körper. Wenn sich der Hund herauswindet oder ausweicht, sich duckt oder etwas abweisend wirkt, dann mag er es nicht und ihr müsst euch eine andere Belohnungs-Art suchen. Runa zum Beispiel findet das total doof, Arko hingegen mag es sehr gerne und freut sich darüber. Suri findet es ganz ok, muss aber nicht immer sein und ein Leckerchen ist da schon besser.
Verbales Loben – Verstärker im Hundetraining
Für einige Hunde reicht ein verbales Lob aus. Vor allem, wenn sie schon sehr sicher in der Ausführung der Signale sind. Dann hat sich das alles schon generalisiert und es gehört einfach dazu. Allerdings sollte man trotzdem ab und an zu wirklich tollen Belohnungen greifen, denn wir wollen ja nicht, dass der Hund sich langweilt und er sich denkt, dass es sich nicht mehr lohnt, etwas zu tun. Trotzdem kann verbales Lob toll sein. Natürlich solltet ihr es nicht in der gleichen Stimmlage sagen, wie ein „Nein“, sondern schon freudig und nett. Am besten immer die gleichen Worte, wie „prima“ oder „das hast du toll gemacht“. Hier sollte man auch wieder aufpassen, dass man nicht übertreibt und den Hund zu sehr hoch putscht, sonst könnte es mit der Konzentration schwer werden. Jeder Hund ist anders und die mögliche Intensität muss man erst herausfinden.
Funktionale Belohnungen – Verstärker im Hundetraining
Von funktionalen Verstärkern spricht man, wenn man den Hund mit dem belohnt, was er gerne tun möchte. Natürlich ist das nicht immer möglich. Aber es gibt auch Alternativen für diese Belohnung. Quasi einen Stellvertreter. Ein Beispiel wäre, der Hund möchte dem Hasen hinterherjagen, wenn er es nicht tut, dann darf er den Futterbeutel jagen. Aber aufgepasst, das geht nicht bei allen Hunden. Das Spiel muss bekannt sein und gemocht werden. Bei Runa könnte ich da keinen Eindruck schinden.
Ein funktionaler Verstärker wäre auch das Erlauben des Sozialspiels mit dem Hundekumpel. Der Hund zieht furchtbar an der Leine, weil er zum anderen Hund will. Wenn er ein Sitz macht und abwartet, darf er dann als Belohnung spielen. Es gibt hier noch viele Beispiele. Vielleicht fallen euch ja selber welche ein. Ich persönlich bleibe oft stehen, wenn die Hunde an gespannter Leine gehen, ziehe sie aber nicht zurück, sie müssen selber ein paar Schritte zurückkommen, damit die Leine wieder locker ist, ich sage eventuell noch „Super“ und wir gehen weiter. Das Weitergehen ist die Belohnung, denn das wollten sie unbedingt und ich war ihnen zu langsam.
Leckerchen und Kombinationen – Verstärker im Hundetraining
Man sollte sich gut überlegen, ob man überhaupt keine Leckerchen einsetzen will. Vor allem am Anfang, wenn man dem Hund etwas ganz Neues lernt, empfehlen sie sich doch schon sehr. Man kann sie mit der Zeit ausschleichen und durch andere Belohnungen ersetzen. Natürlich gibt es auch Hunde, die keine Kekse wollen, dann muss man sich sowieso auf eine andere Art der Belohnung festlegen und die richtige für seinen Hund finden.
Natürlich kann man auch kombinieren. Wir sind alle Menschen und ich denke nicht, dass ihr alle, wenn ihr einen Keks gebt, vorher nicht mit euren Hunden redet. Man sagt ja immer ein „Prima“ oder ein „Super“ und gibt dann den Keks oder streichelt erst und gibt dann das Leckerchen. Es ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass Zuwendung und Leckerchen einen noch besseren Effekt bringen. Außerdem ist es gut, wenn man im fortschreitenden Training auch mal abwechselt. Denn dann freut sich der Hund auf seine Lieblingsbelohnung und zeigt das Verhalten noch zuverlässiger, er baut eine Erwartungshaltung auf, denn irgendwann kommt wieder sein Lieblings-Spielzeug oder der Super-Duper-Keks.
Was erachten eure Hunde als Verstärker bzw. als Belohnung?
Ich wünsche euch viel Spaß beim Austesten.
Einen schönen Tag.
Nicole
Hier geht es zum letzten Beitrag über Hunde.
*wenn ihr über die Affiliate-Links etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Euch kostet das Produkt nicht mehr. Vielen Dank für die Unterstützung.
One Comment
Pingback: