Rücksicht beim Hundespaziergang – wie verhalte ich mich richtig
In letzter Zeit lese ich so oft in den Social Media Kanälen, dass ein angeleinter Hund von einem frei laufenden Hund gebissen oder bedroht wurde. Warum passiert sowas? Warum nehmen die Menschen keine Rücksicht mehr auf andere. Die Hunde tun es natürlich nicht und auch wenn sich der eigene Hund mit 100 verträgt, den nächsten mag er einfach nicht. Das kann immer vorkommen, bei den sozialsten Hunden und das muss uns Hundebesitzern klar sein.
Rücksicht beim Hundespaziergang
Manchmal verstehe ich es nicht. Warum kann man seinen eigenen Hund nicht anleinen, wenn einem andere entgegenkommen? Der bravste Hund kann doch mal neugierig sein und zu anderen hinlaufen. Ich kenne ein paar Ausnahmen. Eine Weimaraner-Hündin, die wir immer beim Joggen treffen. Die macht einen großen Bogen um alle Hunde und kommt niemals her. Bestimmt gibt es noch mehr. Aber letztens, als ich gerade Leckerlis versteckt habe, sah ich ein Fahrrad mit Hund ohne Leine auf uns zukommen. Ich leinte alle an, die Fahrerin, ihren Hund nicht. Der roch die Kekse und ging langsam zu uns. Runa, die normalerweise an der Leine brav wartet, ist ziemlich grantig geworden, weil sie Angst hatte, der Hund frisst ihre Kekse. Wäre er noch näher gekommen, hätte es auch böse ausgehen können, weil ich natürlich nicht regulieren und einschätzen kann, ob der frei laufende Hund nicht auch böse wird, wenn er angemault wird.
Man kann dann, wenn man aufeinandertrifft, immer noch besprechen, ob es sinnvoll ist, die Hunde spielen zu lassen. Manchmal passt es gerade, manchmal nicht. Wenn meine im Zuggeschirr sind, gibt es keinen Hundekontakt. Arko muss das noch lernen, dass er beim Ziehen/Laufen nicht zu anderen darf. Da trafen wir mal eine Gruppe, alle leinten ihre Hunde an, bis auf eine, deren Hund musste ja „Hallo“ sagen. Ich wollte aber kein „Hallo“, kann man da nicht erst fragen?
Ich habe mal ein Gespräch belauscht von einer Frau mit kleinerem Hund und anderen Passanten. Die hat erzählt, dass ihr Hund immer freiläuft und dort wohl jemand geht, der einen großen Hund hat und die Frau gebeten hat, ihren Hund anzuleinen. Sie wollte aber nicht, weil ihrer tut nichts. Der andere sagte, aber meiner ist nicht so gut auf andere zu sprechen und die Frau sagte allen Ernstes, ja dann müssen sie ihm einen Maulkorb anziehen. Warum denn? Kann man nicht von anderen erwarten, dass sie ihren Hund anleinen?
Kleine Hunde – Rücksicht beim Hundespaziergang
Wie ihr wisst, haben wir auch einen sehr kleinen Hund. Solche sind immer einer Gefahr ausgesetzt, wenn große, unangeleinte Hund kommen. Unsere Suri verhält sich wahrscheinlich souveräner, großen Hunden gegenüber, weil sie es gewohnt ist, trotzdem kann mal einer kommen, der sie packt. Suri könnte tot sein, denn ein falscher Schlag oder Biss und das kleine Genick ist durch. Deshalb ist es wirklich, wirklich wichtig, dass man vorausschauend ist und Rücksicht auf andere nimmt. In letzter Zeit häufen sich die Attacken auf kleine Hunde und was hört man dann von den Besitzern der Großen? „Die Fußhupe hat so gekläfft oder war einfach doof“, ja vielleicht nicht das optimale Verhalten, aber wenn der andere an der Leine gewesen wäre, wäre es verdammt nochmal nicht passiert. Egal ob gekläfft, Zähne gefletscht, in die Leine gesprungen oder Angst gezeigt. Es wäre einfach nicht passiert.
Gefahr für alte und kranke Hunde – Rücksicht beim Hundespaziergang
Es gibt auch alte, gebrechliche Hunde, die nicht mehr so gut auf den Beinen sind. Sie können sich nicht wehren und wenn ein junger Hund, sei es nur zum Spielen, in so einen hineinrennt, dann kann das auch nicht so gut enden. Genauso ist meine Dobermannhündin damals gestorben. Allerdings wollte der andere nicht spielen. Es war ein Hund mit Verhaltensauffälligkeiten aus dem Tierheim und ist der Frau, beim Umhängen von Geschirr auf Leine ausgekommen. Sie hätte nur die zwei Karabiner-Enden der Leine verwenden müssen, dann wäre das nicht passiert. Er ist ungebremst in meine alte Hündin hinein gedonnert und sie hat sich dabei wohl etwas angeknackst oder einen Bandscheibenvorfall erlitten. Sie hatte vorne keinen Stellreflex mehr und musste nach ca. 24 Stunden eingeschläfert werden. Bei einem jungen Hund kann man noch etwas machen oder operieren, aber in ihrem Alter war das nicht mehr möglich.
Tipps zum richtigen Umgang bei Hundebegegnungen – Rücksicht beim Hundespaziergang
- Fremde Hunde in Sicht – eigenen Hund, anleinen
- Beim Aufeinander treffen kann man fragen, ob sie spielen dürfen, muss aber nicht immer sein
- Um entspannt aneinander vorbeigehen zu können, Abstand halten
- Evtl. auch an die Seite gehen (mache ich meistens, da es mit dreien manchmal nicht ganz so einfach ist – Gruppendynamik)
- Den anderen bitten, seinen Hund ebenfalls anzuleinen
- wenn ein unangeleinter Hund kommt, mit dem Körper abblocken und vor den eigenen Stellen (klappt nicht immer so perfekt, aber ich versuche es)
- Egal wie sich der andere Hund verhält, wenn ich meinen an der Leine habe, kann er anderen nichts tun, auch wenn kleine Hunde kläffen oder sich doof verhalten.
- Verurteilt nicht immer andere Hundehalter. Kein Hund ist perfekt und jeder Besitzer hat irgendwelche Baustellen mit seinem Hund, auch man selber, bei kleinen Hunden ist es nun mal oft das Bellen.
Wichtig finde ich noch, dass man als Hundehalter gefasst darauf sein sollte, dass anderen Menschen Fehler passieren. Manchmal geschieht es, dass man den Hund zu spät zurückruft und er nicht mehr hört oder einfach etwas übersieht. Aus diesem Grund muss man damit rechnen, dass etwas Unvorhergesehenes passiert. Auch mir ist es schon so ergangen, von beiden Seiten aus.
Habt ihr auch schon negative Erfahrungen beim Hundespaziergang gemacht? Hier findet ihr auch nochmal einen tollen Artikel dazu.
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Nicole
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Wenn ihr Interesse an einer Futterumstellung für eure Vierbeiner habt, dann meldet euch gerne bei mir.
4 Comments
Linni
Hallo Nicole
Der Hund von meinen Eltern hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Ich würde beispielsweise nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass es keinen anderen Hund angreift, wenn er Angst bekommt. Deswegen kommt er tatsächlich nur noch sehr selten von der Leine. Ich finde, man muss seinen Hund kennen und dementsprechend halt richtig reagieren. Finde deinen Beitrag echt super!
Schöne Feiertage 😊
Liebst Linni
http://www.linnisleben.de
Nicole
Hallo Linda, wurde er vielleicht kastriert, da ändern sie sich auch manchmal dahingehend, legt sich aber auch oft wieder. Aber du hast recht, wenn man seinen Hund gut kennt, dann weiß man in etwa, wann es funktioniert und wann nicht. Schöne Ostern und LG Nicole
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