Duell auf offener Straße – Nadin Matthews
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Viele Hundebesitzer kennen es, der Hund pöbelt an der Leine. Manche tun es nur ab und zu und sind einigermaßen regulierbar, manche machen es mit voller Power und bei, egal welchem Hund. Dieses Buch befasst sich mit dem Thema und zeigt, welche Gründe es geben kann. Duell auf offener Straße ist daher ein sehr guter Titel und genauso so empfinden das die Hunde auch, wenn sie so reagieren.
Duell auf offener Straße von Nadin Matthews
Das Problem ist so alt wie die Hundeleine. Das Ausleben aggressiven Verhaltens an der Leine gehört zu den häufigsten Grunden, eine Einzelberatung aufzusuchen. Die sogenannte Leinenaggression lässt sich nicht auf das unerwünschte Bellen reduzieren. Es geht dabei um so viel mehr: Für Hunde und für die Menschen. (Zitat: Buch S.9)
Klappentext:
An der Leine pöbeln und völlig ausrasten – aggressives Verhalten dieser Art gehört zu den häufigsten Problemen von Hundehaltern. Aber warum machen Hunde das und wie kann man „Duelle“ bei Hundebegegnungen verhindern? Die Ursachen von Leinenaggression sind vielfältig. Nadin Matthews, Hundetrainerin und Inhaberin der Trainerausbildungsstätte dogument, erklärt die komplexen Hintergründe und zeigt, wie man Hundeverhalten analysiert, die Beziehung zum Hund neu strukturiert und wie Mensch und Hund gemeinsam umlernen können.
Veröffentlichung:
Duell auf offener Straße ist am 16.09.2021 als gebundenes Buch und E-Book, im Kosmos Verlag erschienen
Bewertung:
Leinenpöbler…… eigentlich ist die Aussage ziemlich fies. Denn Hunde machen das aus einem Grund. Sie machen es, weil sie einen Erfolg dahinter sehen oder weil sie unsicher oder frustriert sind oder einen Kontrollverlust befürchten. Es kann sein, dass wir Schuld sind an dem Verhalten, es kann aber auch sein, dass wir gar nichts damit zu tun haben. In diesem Buch wird genau erklärt, welche Gründe es gibt und wie man manche vermeintliche Gründe testen kann. Allerdings ist es auch oft eine Mischung von zwei Gründen, da wird es natürlich noch schwieriger es zu erkennen und die Autorin weist auch darauf hin, dass man das meist ohne kompetenten Trainer nicht selber beurteilen kann.
Trotzdem wird sich jeder Hundehalter in dem Buch wiederfinden. Auch wenn er keinen klassischen “Leinenpöbbler” hat. Bei vielen Hunden kann man das Motiv auch schon erahnen, wenn sie es zum Beispiel nur ab und zu machen und der Gegenüber immer dem gleichen Typ entspricht (unkastrierter Rüde, Hündin, bestimmte Körperhaltung etc.). Auf alle Fälle findet man seinen eigenen Hund, in einigen Beispielen. Die Autorin gibt auch Lösungsansätze, allerdings sind die sehr komplex und ebenfalls auch nicht ohne Trainer ausführbar, denn wenn man nicht weiß, warum der Hund das macht, kann man auch nicht den richtigen Lösungsansatz finden. Trotzdem gibt es hilfreiche Tipps und vor allem wird das Lernverhalten nochmal genau erklärt.
Die klassische Konditionierung ebenso wie die operante Konditionierung mit der positiven und negativen Verstärkung und der positiven und negativen Bestrafung. Diese Verstärkungen und Bestrafungen konnte ich mir nie merken, jetzt habe ich alles zusammen im Überblick und kann immer wieder nachschlagen. Außerdem wird auch darauf eingegangen, was die Beziehung zum Hund für eine Rolle spielt, wie der Hund uns sieht und wie die Rollen aufgeteilt sind bzw. wie man diese auch verändern kann. Also ihr seht, es ist ein sehr umfangreiches Buch und es kann sein, dass man manche Dinge auch zweimal lesen muss. Wenn man sich noch nie mit dem Verhalten von Hunden auseinandergesetzt hat, dann könnte es auch ein wenig verwirrend sein. Dann sollte man es einfach nochmal lesen.
Empfehlung und Fazit:
Ich kann Duell auf offener Straße allen Hundebesitzern ans Herz legen. Vor allem denjenigen, die selber einen leinenaggressiven Hund haben, aber auch allen anderen, denn es ist interessant zu lesen, warum Hunde etwas machen, welchen Einfluss wir darauf haben und was für ein Zusammenspiel das alles ist. Unser Arko geht auch gerne mal an der Leine nach vorne. Es gab Zeiten, da war es schlimmer. Mittlerweile habe ich es ganz gut im Griff und er ist einer, der es nicht bei allen Hunden gleich intensiv macht. Ich weiß meist schon von Weitem, wie er drauf ist und kann entsprechend reagieren.
Er braucht einfach eine große Individualdistanz, vor allem bei unkastrierten Rüden. Sonst wird er unsicher und hat Angst vor Kontrollverlust und will dann an der Leine den starken Typen heraushängen lassen. Würde ich ihn von der Leine lassen, wäre er nicht unbedingt „Best Friend“, mit dem Hund, aber er könnte kommunizieren und ist der andere nett, dann wäre er zwar etwas ruppig, aber nicht aggressiv. Ist der andere nicht so nett, na dann könnte es auch zur Auseinandersetzung kommen. Ich musste auch erst lernen, dass er in diesen Situationen ohne Leine nicht spielt. Für viele mag es so aussehen, aber er tut es nicht. Unsere Runa ist da klarer in der Kommunikation, sie geht oder zickt oder spielt, Arko ist ruppig, manchmal etwas distanzlos und man kann es sehr leicht mit Spiel verwechseln. Ich könnte da jetzt noch sehr viel darüber schreiben, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen.
Ich gebe, Duell auf offener Straße, 5 von 5 Sterne,
weil ich das Buch wirklich genossen habe und viele neue Erkenntnisse daraus ziehen konnte. Es ist informativ, gut strukturiert und kann vielen Hundehaltern helfen, alles etwas klarer zu sehen. Ein Leinenpöbler, pöbelt nicht, um uns zu ärgern, sondern um sich auszudrücken. Es gibt einen Grund und diese Gründe können vielfältig sein. Des Weiteren erfährt man viel über das Zusammenspiel Mensch – Hund und über Ansätze des Trainings.
Wäre das Buch auch für euch interessant?
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Nicole
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