Hexen und Prinzessinnen
Rodrigo Raubein
Kinderbücher,  kostenloses Rezi-Exemplar

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe – Michael Ende und Wieland Freund

*beinhaltet Affiliate Links – Buchwerbung (Rezensionsexemplar wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt) – ©der Abbildungen, Zitate, Beschreibungen: Thienemann-Esslinger-Verlag


In meinem Beitrag, Geschichten meiner Kindheit, habe ich euch schon erzählt, wie sehr ist die Bücher von Michael Ende liebe. Sie erinnern mich an das Kindsein, an Fantasie und Unbeschwertheit. Vielleicht mag ich deshalb, heute noch so gerne Fantasybücher. Viele können nicht verstehen, warum ich im Erwachsenenalter immer noch Geschichten über Elfen, Vampire, Dämonen oder andere Arten von Kreaturen lese. Es ist die Fantasie, die in ihnen schlummert. Die, die wir schon lange verlernt haben. Denn wer weiß schon, ob diese Geschichten nicht auch manchmal ein Fünkchen Wahrheit enthalten.

Deshalb war ich auch erstaunt und erfreut, als ich gehört habe, dass es ein neues Buch von Michael Ende geben wird. Zwar ist es nicht komplett von ihm geschrieben, da er es vor seinem Tod leider nicht mehr geschafft hat, aber trotzdem basiert die Grundlage auf seiner Idee und wer hätte gedacht, dass wir nochmal eine neue Michael Ende Geschichte lesen dürfen. Ich danke dem Thienemann-Esslinger-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Das Cover ist bezaubernd. Wenn ihr die Geschichte lest, dann könnt ihr feststellen, dass die Zeichnung auf dem Cover schon sehr vieles der Geschichte beinhaltet.

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe von Michael Ende und Wieland Freund, illustriert von Regina Kehn

“Als sie ein für alle Mal verschwunden waren, stand Knirps mit hängenden Schultern da, unsicher, was er als Nächstes tun sollte. Machte es überhaupt noch Sinn, die Kutsche auszurauben, nun wo sie verlassen war? Eine Kutsche zu überfallen, die nicht bewacht wurde, ging doch gewiss nicht als möglichst gefährliches Verbrechen durch. Knirps fluchte, dass Mama und Papa Dick erbleicht wären. Dann keimte wie ein vorwitziger Sprössling die Neugier in ihm auf. “Sei´s drum”, sagte er sich, weil ihn der Mut nie lange verließ. “Die Probe ist verdorben, aber die Kutsche kann ich mir dennoch ansehen…..”(Zitat: Buch S. 62)

Klappentext:

Ein fulminantes Märchen und Ritterabenteuer von Michael Ende und Wieland Freund, für Kinder ab 6 Jahren.
Knirps ist überzeugt, dass ein echter Raubritter in ihm steckt. Deshalb will er auch unbedingt beim berüchtigten Rodrigo Raubein in die Lehre gehen! Doch der fordert zunächst eine Mutprobe von ihm. Voller Tatendrang plant Knirps einen Prinzessinnenraub, kann es Gefährlicheres geben? Er ahnt nicht, dass ein viel mächtigerer Bösewicht als er es auf die Prinzessin abgesehen hat.
„Rodrigo Raubein”, von Michael Ende als Romanfragment veröffentlicht und nun, zwanzig Jahre nach seinem Tod, von Wieland Freund vollendet.

Rodrigo Raubein
Klappentext – copyright: Thienemann-Esslinger-Verlag

Veröffentlichung:

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe ist am 15.01.2019, als gebundene Ausgabe (208 Seiten), im Thienemann-Esslinger-Verlag erschienen. Die Audio-CD erscheint am 31.01.2019.

Seite des Verlags – zum Buch

Homepage von Michael Ende

Info zu Wieland Freund 

Seite der Illustratorin

Altersangabe:

Zum Vor- und Selberlesen für Kinder ab 6 Jahren

Bewertung:

Zuerst möchte ich gerne auf die Altersangabe eingehen. 6 Jahre finde ich sehr gut angegeben. Jüngere Kinder werden die Geschichte noch nicht zur Gänze verstehen. Denn sie ist doch sehr komplex und manchmal auch ein wenig kompliziert. Zum Selberlesen würde ich 6 Jahre noch nicht empfehlen. Der Text ist schwer zu lesen. Lange, verschachtelte Sätze machen das Geschriebene noch komplizierter. Meine Große ist 7, in der 2. Klasse und eine sehr gute Leserin. Allerdings glaube ich nicht, dass sie den Text selber schon verständlich lesen hätte können. Ich würde sagen, bis zur 2. Klasse getrost noch vorlesen und ab dann können die Kids das Buch selber lesen.

Wie bereits oben geschrieben habe ich mich schon sehr auf das Buch gefreut. Als ich es in den Händen hielt und die erste Seite aufschlug und ein wenig darin las, war es irgendwie magisch. Ich kann es nicht erklären, aber der Schreibstil ist einfach unverkennbar und die ersten 3 Kapitel hat Michael Ende noch selber geschrieben. Die Geschichte hat sofort etwas fantastisches, auch wenn sie anfänglich noch etwas gruselig ist. Sobald man aber erfährt, was es mit den ganzen Totenköpfen, Gräbern und Inschriften auf sich hat, ist das Gruseln auch schon wieder vorbei. Ich habe gemerkt, wie meine Tochter den Atem angehalten hat und als sie wusste, was es wirklich war, hat sie gesagt: “Ach da hätte ich mich nicht so gruseln müssen”.

Knirps schließt man sofort in sein Herz. Der kleine süße Bengel hat vor nichts Angst und was er sich in den Kopf gesetzt hat, dass zieht er auch durch. Er hat keine Lust mehr, das langweilige Leben seiner Eltern zu führen und glaubt, dass er ein gefürchteter Raubritter werden kann. Sein Vorbild Rodrigo Raubein ist der gefürchtetste Raubritter alles Zeiten und nur er kann ihm helfen, auch einer zu werden. So macht er sich auf den Weg zu ihm und schon auf diesem Weg erlebt er einige Abenteuer, aber Knirps kann nichts erschüttern.

Am besten gefiel mir ja schon fast der Papagei Sokrates. Er hatte alles unter Kontrolle und half Mama und Papa Dick bei der Suche nach Knirps. Er war der einzige, der einen Überblick hatte und sich in Geschichten, die möglichen Wendungen und Aufenthaltsorte von Knirps zusammenreimte. Aber als sie schon meinten ihn gefunden zu haben, mussten sie feststellen, dass sie wieder zu spät waren. Alle zusammen erleben von nun an ein fulminantes, zauberhaftes und fantastisches Abenteuer mit Drachen, Zauberern, Prinzessinnen und vielen anderen Kameraden. Ob gut oder böse, Knirps meistert alles mit Bravur, doch ob er das Zeug zum gefürchteten Raubritter hat, das müsst ihr selber lesen, denn im Laufe der Geschichte wird er mit einem Gefühl konfrontiert, das er so noch nicht kannte. Zum ersten Mal verspürte er Angst.

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Schreibstil:

Der Schreibstil ist typisch Michael Ende. Auch Wieland Freud hat die Geschichte sehr gut und dem ursprünglichen Autor ähnlich weiter geschrieben. Ein klein wenig, so habe ich das Gefühl, war die Geschichte ab dem 4. Kapitel etwas schwerer zu lesen. Ich weiß nicht, ob ich mir das eingebildet habe, weil ich einfach sehr darauf fokussiert war, einen Unterschied festzustellen, aber trotzdem hatte ich das Gefühl. Das Magische und Mystische und das leicht Schelmische hat er aber sehr gut beibehalten und die Idee, wie Knirps sein Abenteuer erlebt, hätte von Michael Ende ebenso sein können. Von daher bin ich wirklich positiv überrascht und wenn man es nicht wüsste, dann würde man es nicht merken, dass Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe, von jemanden anderen vollendet wurde.

Illustrationen:

Die Zeichnungen finde ich wunderschön. Sie passen perfekt zum Stil der Geschichte. Mittelalter, Prinzessinnen, Zauberer, Drachen, Ritter, Kobolde und Irrlichter, da wären keine modernen Zeichnungen angebracht. Der Stil der Illustratorin ist bunt, fantasievoll, kindgerecht und lässt genug Spielraum für eigene Fantasien. Am schönsten fand ich, wie der Raubritter Rodrigo Raubein dargestellt wurde. Bevor ihr mit dem Lesen beginnt, schaut euch doch mal die Bilder an, auf denen Rodrigo Raubein abgebildet ist und dann macht euch Gedanken über den Verlauf der Geschichte. Ich glaube fast jeder erkennt eine ganz wichtige und witzige Begebenheit. Zeichnungen und Raubritter, findet ihr da einen Zusammenhang? Somit kann man sich schon denken, was es mit dem Raubritter auf sich hat.

Rodrigo Raubein
Illustration by Regina Kehn, copyright: Thienemann-Esslinger-Verlag

Empfehlung und Fazit:

Rodrigo Raubein und Knirps, sein Knappe, kann ich allen empfehlen, die die fantastischen Geschichten von Michael Ende lieben. Alle die gerne besondere Kinderbücher mit ihren Kindern lesen, sollten dieses Buch auf alle Fälle haben und jeder, der gerne mal wieder in eine andere Welt abtauchen möchte, mit viel kindlichem Charme, einem Raubritter, der Kartoffeln anbaut und einem Papagei, der klüger ist, als seine Besitzer, der sollte Rodrigo Raubein eine Chance geben.

Eine tolle, magische Geschichte, über einen kleinen Jungen, der den Mut, den Willen und die nötige Unbedarftheit hat, alles zu schaffen, was er will. Kinder werden in vielerlei Hinsicht bestärkt, dass zu machen, wovon sie träumen. Mit viel Ehrgeiz lassen sich viele Träume erfüllen. Man darf niemals aufgeben. Glaubt an das, was euch wichtig ist und steht dazu. Ihr werdet sehen, alles ist möglich, sogar ein gefährlicher Raubritter werden, eine Prinzessin treffen oder einen Zauberer besiegen. Mit Mut, Wille und ein wenig Spaß und Lebensfreude ist alles machbar.

Rodrigo Raubein

Habt ihr schon von dem Buch gehört oder liegt es schon bei euch zu Hause? Die Kids werden es lieben.

Ich wünsche euch einen schönen Tag.

Nicole

Hier geht es zu meiner letzten Kinderbuchrezension und hier könnt ihr in unseren Kinderbüchern stöbern.

Hexen und Prinzessinnen


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