Die Kristallkinder und das fliegende Auto von Mirjam Wyser
*beinhaltet Affiliate Links – Buchwerbung (kostenloses Rezensionsexemplar) – ©der Abbildungen, Beschreibungen und Zitate: Franzius-Verlag
Ein Kinderbuch wie dieses habe ich noch nie gelesen. Eigentlich fand ich es toll, dennoch tat ich mich schwer eine Rezension zu schreiben. Ich habe lange überlegt, wie ich das ausdrücke, was mir beim Lesen durch den Kopf ging. Ich danke dem Franzius-Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Das Cover ist sehr kindgerecht und gefällt mir richtig gut, aber es zeigt auf keinen Fall, was sich für eine Geschichte in diesem Buch verbirgt.
Die Kristallkinder und das fliegende Auto von Mrijam Wyser, illustriert von Gabriele Merl
“Stellt euch vor, ihr habt einen Vorratsraum von Lebensenergie, Lichtenergie, die ihr für ein Erdenleben braucht. Stirbt eine Seele schon als Kind – aber die Seele stirbt natürlich nicht, nur der Körper stirbt – dann kehrt dieses Kind mit all seiner unverbrauchten Lebensenergie aus seiner Vorratskammer in die himmlische Welt zurück. Die lichtvolle Lichtenergie bleibt immer erhalten. Es war sein Seelenplan, so früh zurückzukehren. Bei seinem nächsten Lebensantritt, wenn es wiedergeboren wird, hat es dann die doppelte Lichtenergie in seiner Vorratskammer. Das hat dann zur Folge, dass so ein Kind ein Genie werden kann.” (Zitat: Buch S.154)
Klappentext:
Eigentlich wollen Mariam und Mattis, die Kristallkinder, nur einmal den Frachthafen besuchen. Doch dort stoßen sie auf ein kleines, aber sehr besonderes Auto namens Pino, das eigentlich zur Erfindermesse gebracht werden soll. Wenn nicht die beiden Abenteurer es unabsichtlich „ausleihen“ würden. Plötzlich befinden sich die Kinder auf dem abenteuerlichen Weg zur Goldenen Stadt, treffen dabei auf den Hüter des Feuers, einen Lichterbaum und einen Glitzersee und müssen einige Prüfungen überstehen, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Doch werden sie die Goldene Stadt wirklich finden? Und wird Pino es bis zur Messe zurück in den Frachthafen schaffen?
Altersangabe:
5-12 Jahre
Veröffentlichung:
Die Kristallkinder und das fliegende Auto ist am 24.07.2018 als E-Book und Taschenbuch (218 Seiten) im Franzius-Verlag erschienen.
Bewertung:
Zur Altersangabe möchte ich sagen, dass 5 Jahre auf alle Fälle zu früh ist. Das Buch ist für Kinder schwer zu verstehen, da es sehr komplex ist und viele Ausdrücke enthält, die fünfjährige noch nicht verstehen. Ich habe es meinen beiden Mädels vorgelesen und ich weiß nicht, ob die Kleine (fast 6) viel verstanden hat. Komischerweise wusste sie noch einiges und trotzdem glaube ich nicht, dass sie die eigentliche Aussage des Buches so detailliert erfasst hat. Der Großen (8 Jahre) fiel es schon etwas leichter, was mich aber ehrlich gesagt wunderte, denn ich musste manchmal zweimal lesen, um alles zu verstehen.
Vielleicht fällt es Kindern leichter, solch eine Geschichte aufzunehmen, obwohl ich das gar nicht glauben kann, da ich eigentlich viel lese und auch mit solchen Büchern vertraut bin. Meine Altersempfehlung wäre 8-99, denn Erwachsene können das Buch genauso lesen. Natürlich ist es eher auf Kinder zugeschnitten, aber der Schreibstil kann auch von einem Erwachsenen gelesen werden. Das fliegende Auto ist wohl das, was für die fünfjährigen am Besten ist, allerdings kommt Pino nur am Anfang und am Schluss vor.
Tja, was soll ich hier jetzt schreiben. Dieses Buch hat mich wirklich etwas ratlos zurückgelassen. Eigentlich fand ich die Geschichte genial. Ich bin der Meinung, dass es viel mehr Bücher geben sollte, in denen es um die Menschheit geht, um reine Herzen und darum, wie abgestumpft wir mittlerweile sind. Allerdings wurde das in diesem Buch sehr oft erwähnt und kleine Kinder sollen natürlich ein Gespür kommen, was wichtig ist im Leben, aber gleichzeitig will ich meine Kinder auch nicht verschrecken und ihnen eintrichtern, wie schlecht wir Menschen doch sind. Das ist so ein Gratwanderung, die man mit etwas Feingefühl lösen muss.
Diese Geschichte hat so viele tiefgründige Aussagen, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Den Kindern wird gezeigt, dass sie mit den Herzen sehen sollen. Aber auch, dass Konsum, Macht und Gier nicht das ist, mit dem wir glücklich werden, und dass es wichtig ist, stets eine reine Seele zu haben. Dies alles schützt weitere Generationen davor, sich selber zu zerstören. Auch der Umweltschutz wird angesprochen und die Themen Mitgefühl, Selbstliebe, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft. Eigentlich alles, was wichtig ist.
Für mich war dieses Buch eine Mischung aus der Kleine Prinz und dem Film, die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Denn dorthin sind Mattis und Mariam tatsächlich gereist. Auf der Suche nach der goldenen Stadt, dringen sie immer weiter in die Tiefen der Erde vor. Doch sie treffen dort nicht auf Gestein und Wasserfälle sondern auf die Hüter des Lebens, die Seelenlichter, viele Prüfungen, die sie als reine Menschen ausweisen und einige sonderbare Wesen, die alle eine Rolle im Leben eines Menschen spielen.
Vorstellen konnte man sich alles sehr gut. Ab und zu hatte ich meine Probleme dem Geschehen zu folgen, aber ich glaube meine Tochter empfand das nicht so. Es war so viel auf einmal, dass man gar nicht wusste, wohin mit diesen ganzen Informationen. Dieses Buch ist eine Mischung aus Realität und Fantasie. Eigentlich wurden einige Religionen vereint. Ich kenne mich damit nicht so aus. Aber da von Engel die Sprache war und dann auch wieder von der Seele und des Seelenlichts, gehe ich mal davon aus. Denn im Buddhismus und Hinduismus geht es doch sehr um diese Komponenten mit der Seele. Meine Tochter fragte mich, einige Male ob es dies oder jenes wirklich gibt. Manchmal konnte ich verneinen und manchmal musste ich sagen ja, so ähnlich oder ja das gibt es in Wirklichkeit.
Protagonisten:
Mariam und Mattis sind Kristalkinder. Das bedeutet:
“Sie verfügen schon bei der Geburt über hohe Schwingungen. Sie lieben Tiere, Menschen, Pflanzen und überhaupt die ganze Erde. Beide sind unter einem guten Stern geboren. Kristallkinder haben eine reine Ausstrahlung, eine reine Energie und strahlen viel Liebe aus. Solche Kinder haben ein ganz besonderes Wesen. Sie beobachten genau. Sie können Sachen sehen, die die meisten Menschen nicht sehen können. Oftmals haben sie Träume von fremden Orten und Wesen, die sie noch niemals zuvor gesehen haben. Tief in ihren Seelen scheinen sie etwas in sich zu tragen, wofür sie keine Worte finden.” (Zitat: Buch S.8)
Trotzdem handeln sie durchaus auch wie ganz normale Kinder. Sie haben Angst, fragen sich, ob sie weitergehen wollen, oder doch lieber nach Hause zu ihrer Familie. Keineswegs sind sie unerschrocken oder besonders mutig, sondern haben einfach ein wenig mehr Vertrauen in sich selber und vor allem Dingen gegenüber, die nicht normal sind und nicht jeden Tag passieren.
Schreibstil:
Die Kristallkinder und das fliegende Auto ist flüssig zu lesen, aber für Kinder nicht leicht. Sie müssen sich schon konzentrieren und sogar ich musste manchmal überlegen, was jetzt wieder passiert ist. Es ist auf alle Fälle kein Buch, das Kinder so zwischen Tür und Angel schnell, schnell lesen können, denn sie müssen schon ein wenig aufpassen und genau mitdenken, sonst kommt man ein wenig durcheinander. Das ist natürlich nicht verkehrt, denn es gibt genügend Kinderbücher, die nur zur Unterhaltung dienen und für gute Leser ein Klacks sind. Hier werden sie schon etwas gefordert. Da ich es meinen Mädels vorgelesen habe, kann ich nicht beurteilen, ob sich meine Tochter schwer tat, aber ich denke schon, dass sie ein paar Mal gekommen wäre und nachgefragt hätte, was dies und jenes bedeutet.
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Illustrationen:
Die Illustrationen sind wunderschön und wirklich toll gezeichnet. Die Bilder eignen sich auf alle Fälle für Kinder ab 5. Sie sind sehr kindgerecht und jedes Kind kann seiner Fantasie, bei diesen Bildern, freien Lauf lassen. Noch dazu passen sie natürlich perfekt zur Geschichte und unterstreichen das Gelesene. Meine Kleine, die ja noch nicht lesen kann, hat sie die Bilder sehr oft angesehen und meinte immer wieder ob ich dies oder jenes gesehen habe.
Empfehlung und Fazit:
Die Kristallkinder und das fliegende Auto kann ich allen empfehlen, die gerne ganz besondere Geschichten lesen. Kinder, die eine blühende Fantasie haben, können bei diesem Buch bestimmt einige schöne Lesestunden verbringen. Doch Kinder, deren Fantasie nicht so ausgeprägt ist, wird dieses Buch zu fantastisch sein, denn man muss die Dinge über die Seele usw. schon mögen. Aber vielleicht sollte man es auf alle Fälle mal versuchen, denn Kinder haben heute viel zu wenig Fantasie und wenn dann beschränkt sich diese auf virtuelle Figuren in Spielkonsolen. Von daher schadet es wohl nicht, seinen Kindern diese besonderen Geschichten wieder nahe zu bringen und sie dazu zu animieren, mal etwas anderes zu lesen.
Wie oben bereits geschrieben war ich etwas hin- und hergerissen und diese Kinderbuchrezension war bisher eine der schwersten, die ich je geschrieben habe. Es ist schwer zu beschreiben, was ich über das Buch denke, ohne dass ich falsch verstanden werde. Ich finde die Idee genial und wäre es ein Buch für Erwachsene mit einer schönen Liebesgeschichte, dann wäre ich wahrscheinlich hin und weg. Aber für Kinder ist dies schon schwere Kost und trotzdem tendiere ich dazu, zu sagen, dass sich jedes Kind auch an so etwas wagen sollte. Ein tolles Buch über Freundschaft, die Suche, Prüfungen, Mut, die Seele, den Himmel, den Tod und über reine Herzen, die es heutzutage viel zu wenig gibt und nur jene, die so eines haben, können sich auf die Suche nach der goldenen Stadt machen.
Und was denkt ihr? Seid ihr auf das Buch neugierig geworden?
Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Nicole
Hier geht es zu meiner letzten Kinderbuchrezension und hier könnt ihr unsere Kinderbücher kaufen.
*wenn ihr über die Affiliate Links etwas kauft, erhalte ich eine kleine Provision. Euch kostet das Produkt nicht mehr. Vielen Dank für die Unterstützung.
2 Comments
Linni
Hallo Nicole,
das Buch sieht ja super aus und die Geschichte ist auch klasse! Danke für die Empfehlung 🙂
Schönen Start in die neue Woche!
Liebst Linni
http://www.linnisleben.de
Nicole
Sehr gerne und Lg